Spielerberater
Wissenswertes zur Fußballspieler-Beratung durch Spielervermittler
Spielerberater genießen nicht den besten Ruf in der Sportbranche. Warum das so ist und welche Leistungen – abgesehen davon, in Verhandlungsgesprächen die besten Konditionen für ihre Klienten und sich herauszuholen – soll im Folgenden dargestellt werden. Ob es sich für jeden ambitionierten Fußballspieler lohnt eine Spielerberatung in Anspruch zu nehmen, werden wir entsprechend erläutern.
Ein Spielerberater, auch Spielervermittler oder Spieleragent genannt, führt Fußballspieler und Vereine im Hinblick auf einen Transfervertrag zusammen und ist beratend in Bezug auf die Karriere tätig. Dies geschieht gegen Entgelt, der sogenannten Beraterprovision, die bis zu 15 Prozent des Bruttojahresgehaltes eines Profifußballers ausmachen kann.
Bei einigen Topspielern, wie Mario Götze, die kolportierten Medienspekulationen um die 12 Millionen Euro verdienen, fallen für die Spielerberater also nette Sümmchen an. Spielervermittler sind auch für die Beratung für Fußballspieler zuständig, sie übernehmen – über die reine Vermittlung hinaus – auch Aufgaben wie dem Helfen bei der Suche einer Wohnung, und der Werbepartnerempfehlung.
Warum benötigt ein Fußballspieler einen Spielerberater?
Eine Beratung für Fußballspieler übernimmt verschiedene Aufgaben. Sie soll in erster Linie Verträge mit Spielern und Vereinen aushandeln, dem Fußballprofi also beratend zur Seite stehen. Auch ein Transfer wird von ihnen arrangiert, indem sie mit den beiden Vereinen verhandeln.
So ist es für einen Fußballprofi mittlerweile gängige Praxis einen externen Spielervermittler zu haben.
Nicht selten übernimmt dies aber auch ein Familienmitglied, wie im Falle des HSV-Spielers Pierre-Michel Lasogga, seine Mutter Kerstin. Spielervermittler übernehmen darüber hinaus auch Aufgaben im Bereich Sponsoring, so sind sie häufig für die Wahl eines Werbeträgers verantwortlich. Auch Aufgaben wie die Wohnungssuche in einer neuen Stadt oder ähnliche unterstützende Tätigkeiten bietet eine Beratung für Fußballspieler ihren Klienten.
Ein ebenso wichtiger Punkt ist die Vorbereitung auf ein Leben nach der Karriere. Am Ende einer Profilaufbahn fallen Fußballspieler nicht selten in ein (finanzielles) Loch. Nach Schätzungen ist jeder zweite Profi nach Ende seiner Karriere insolvent, jeder vierte steckt in finanziellen Schwierigkeiten. Daher bietet eine Beratung für Fußballspieler Aufgaben, die über Vertragsverhandlungen hinausgehen. Es geht dabei vielmehr auch um rechtliche Betreuung sowie die Verwaltung des Vermögens eines Profis. Auch in puncto Versicherungen, Vermarktung und PR sowie das Vorbereiten einer zweiten Karriere, nach der aktiven als Profi gehören zu den Tätigkeiten eines Spielervermittlers.
Das schlechte Bild in der Öffentlichkeit rührt daher oft noch aus früheren Zeiten, als jeder x-beliebige Fußballspieler beraten durfte. Heutzutage muss ein Spielervermittler einen Lehrgang machen und eine Lizenz erhalten. Häufig haben Profi-Fußballer ein Spielerberater-Team, das sich mit geballter Kompetenz um die verschiedenen Themen kümmert.
Wieviel verdienen Spielerberater?
Alle Spielervermittler haben im deutschen Profifußball in der Saison 2013/2014 mehr als 100 Millionen Euro verdient.
Somit wird deutlich, welchen finanziellen Anreiz eine Beratung für Fußballspieler bietet. Vor vier Jahren verdienten die Spielerberater gut ein drittel weniger. Spielervermittler verdienen nicht nur bis zu 15 Prozent vom Bruttogehalt bei Vertragsverlängerungen, sie erhalten auch Handgeld, sollte ein Spieler für eine Ablösesumme einen Verein wechseln. Auch Prämien – basierend auf Erfolg, wie es bei Profifußballern üblich ist – lassen sich Spielerberater in ihre Verträge schreiben. In England ist es für die Spielervermittler sogar noch lukrativer: Hier verdienen sie zusammen bis zu 150 Millionen Euro im Jahr.
Kritik an Spielerberatern
In den letzten Jahren ist es vermehrt zur Kritik an den Spielerberatern gekommen, weshalb? Gründe sind zum einen die horrenden Honorare, die sie bei Spielerwechseln erhalten, sowie der Druck, den diese auf Spieler und Verein ausüben würden. Den Spielerberatern gehe es nicht um das Wohl ihres Klienten, monetäre Hintergründe seien ihre Motivation. Zuletzt kam der Spielerberater von Robert Lewandowski, Maik Barthel, in die Medien, da ihm ein egoistisches Verhalten vorgeworfen wurde.
Doch nicht alle, die eine Beratung für Fußballspieler haben, leben nach dem Motto: Viel Geld verdienen in möglichst kurzer Zeit. Auch hier gibt es – wie in jedem anderen Beruf – schwarze Schafe.
Da eine Beratung für Fußballspieler mit eben jenen ihr Geld verdient, werden auch immer jüngere Spieler angesprochen. Manchmal werden schon 9-Jährige gescoutet, um ihnen einen Vertrag anzubieten. Oft sind Vereine und Eltern hilflos, werden ihre Kinder und Spieler regelrecht drangsaliert.
Bei einigen Jugendspielen sitzen daher bis zu 50 akkreditierte Berater und Scouts im Stadion, um potenzielle Talente zu beobachten. Dies, ein eigentlich normaler Vorgang, wird durch die Dreistigkeit und Unseriösität einiger Berater für manche – noch jungen – Fußballspieler zu einem Albtraum. Denn es ist nicht von Seriosität zu sprechen, wenn bei einem E-Jugend Spiel – wir sprechen hier von 10-jährigen Kindern – Spielerberater Schlange stehen. Das sind die Schattenseiten eines Milieus, bei dem es um enorm viel Geld geht. Und wo das der Fall ist, sind einigen Beratern alle Mittel recht, die schnelle Mark zu machen.
England als Vorbild bei Spielerberatern?
Um zu vermeiden, dass Spielerberater Unsummen kassieren und Druck auf Klienten und Vereine ausüben, könnte das englische System übernommen werden. Dort zahlen die Vereine bei einem Wechsel die Beratergebühren an den Verband und dieser überweißt es an die Spielervermittler weiter. So kann bei Ungereimtheiten sofort der Verband eingreifen. Zwar lassen sich so die „nackten Zahlen“ erkennen, ob und wie der Einfluss der Spielerberater dadurch abnimmt, ist jedoch nicht vorherzusehen.
Immerhin ist es in Deutschland nötig, um eine Beratung für Fußballspieler zu gründen oder Spielervermittler zu werden, ein Führungszeugnis ohne Eintragungen zu haben, eine theoretische Prüfung zu bestehen, sowie eine Gebühr von 5000 Euro an den DFB zu zahlen. Wie die Zukunft der Spielervermittlung aussehen wird, kann man schwer vorhersagen, da der Professionalisierung der Branche immer wieder einzelne schwarze Schafe gegenüberstehen.
Denn bei einer Beratung für Fußballspieler ist es wie in anderen Bereichen: Wo schnell viel Geld verdient werden kann, sind nicht nur ausgebildete Akteure, sondern auch egoistische Menschen am Werk. Für die Freude am Fußball und im Sinne der Spieler kann nur gehofft werden, dass die beginnende Professionalisierung aller Beteiligter fortgeführt wird.